Wohnraum für Studierende in der Hochschulregion Stuttgart

  • Corona-Pandemie wirkt sich auf Nachfrage nach Wohnheimplätzen aus – wer flexibel ist, erhält aktuell ohne Wartezeit ein Zimmer
  • Mit Wohnraumkampagne appelliert das Studierendenwerk an private Vermieter und Vermieterinnen Unterkünfte an Studierende zu vermieten
  • Vier Neubauprojekte: Am Campus Stuttgart-Vaihingen und in Ludwigsburg entstehen neue Wohnplätze für Studierende

Im Herbst ist die Situation auf dem Wohnungsmarkt in der Hochschulregion Stuttgart regelmäßig angespannt. Da die meisten Studiengänge zum Wintersemester beginnen, sind normalerweise besonders viele Studierende auf der Suche nach einer bezahlbaren Unterkunft. In diesem Jahr machen sich jedoch die Auswirkungen der Corona-Pandemie bemerkbar, denn die Hochschulen haben die Lehre vorwiegend auf Online umgestellt und viele internationale Austauschstudierende bleiben derzeit in ihren Heimatländern. „Wer flexibel ist, hat aktuell gute Chancen ohne Wartezeit ein Zimmer in den studentischen Wohnanlagen des Studierendenwerks Stuttgart zu erhalten“, so Stefan Schneider, Leiter der Abteilung Wohnen, Bauen und Technik im Studierendenwerk. „In den Wohnanlagen in Esslingen und Göppingen gibt es derzeit beispielsweise noch freie Zimmer. Vereinzelt sind auch in Stuttgart-Mitte Wohnplätze frei – je nach Wohnanlage.“

Eine ungewöhnliche Situation, denn in der Regel beträgt die Wartezeit für ein Zimmer zum Wintersemester sechs bis acht Monate. Hochschulnah oder im Stadtzentrum gelegen, sind die 6830 Wohnplätze in den 35 Wohnanlagen des Studierendenwerks sehr gefragt. Die Mietpreise, inklusive aller Nebenkosten, liegen weit unter dem Marktniveau. Sie belaufen sich auf monatlich 229 bis 399 Euro – abhängig von Wohnform, Größe und Ausstattung der Zimmer.

 

Corona-Pandemie verringert Nachfrage nach Wohnplätzen

Aktuell stehen 1484 Studierende auf der Warteliste für Zimmer in den studentischen Wohnanlagen des Studierendenwerks Stuttgart. Zum Vergleich: Im September 2019 waren es bereits rund 3800 Studierende.

Die geringere Nachfrage hängt unter anderem damit zusammen, dass das Wintersemester an den Hochschulen und der Universität weiterhin online, bzw. in hybrider Form – als Mischung aus Präsenz- und Online-Lehre – stattfinden wird. Vor allem Erstsemester werden vor Ort sein. Einige Studierende bleiben für diese Zeit Zuhause bei den Eltern und pendeln bei Bedarf zum Hochschulstandort.

Zudem starten zum Wintersemester weniger internationale Studierende. Durch die ungewisse und schwer einschätzbare Corona-Situation weltweit haben viele Hochschulen ihre Austauschprogramme mit Partner-Hochschulen im Ausland abgesagt.

 

Wohnraumkampagne – Platz für Studierende

Auch wenn die Nachfrage nach Zimmern in diesem Jahr pandemiebedingt geringer ausfällt als üblich, so ist sie an den Standorten Stuttgart-Mitte, Stuttgart-Vaihingen und Ludwigsburg dennoch hoch. „Wir rechnen damit, dass die Plätze in den studentischen Wohnanlagen mit Semesterbeginn im November voll ausgelastet sein werden“, so Jasmin Mauser, Bereichsleiterin Wohnen im Studierendenwerk.

Mit der Info-Kampagne „Platz für Studierende“ ruft das Studierendenwerk daher auch in diesem Jahr wieder private Vermieter und Vermieterinnen dazu auf, freistehende Unterkünfte an Studierende zu vermieten. Geplant sind von September bis Oktober Zeitungs-Anzeigen in Stuttgart, Ludwigsburg und Horb, Online- sowie Bus-Werbung. Die Kampagne wird seit einigen Jahren finanziell durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg unterstützt.

Fortgeführt wird außerdem die langjährige Kooperation zwischen Studierendenwerk und dem Haus- und Grundbesitzerverein Stuttgart. Dieser appelliert an seine mehr als 22 000 Mitglieder, verstärkt Wohnraum an Studierende zu vermieten. Der Verein bietet unterstützend eine Beratung zu rechtlichen und praktischen Fragen bei der Vermietung an Studierende an. Wohnungsangebote können Immobilienbesitzende kostenfrei über die Privatzimmervermittlung des Studierendenwerks Stuttgart einstellen: www.platz-fuer-studierende.de.

 

Neubauprojekte in Stuttgart-Vaihingen und Ludwigsburg

Um die Wohnsituation für Studierende – gerade in Stuttgart und Ludwigsburg – langfristig zu sichern, setzt sich das Studierendenwerk Stuttgart seit Jahren durch Gespräche und Verhandlungen für mehr bezahlbaren Wohnraum ein. Stefan Schneider: „Als Studierendenwerk ist es unser gesetzlicher Auftrag preisgünstigen Wohnraum für Studierende sicherzustellen. Damit tragen wir wesentlich zur Chancengerechtigkeit, aber auch zur Attraktivität der Hochschulstandorte bei.“

Derzeit sind im Studierendenwerk Stuttgart vier Neubauprojekte mit fast 1000 zusätzlichen Wohnplätzen geplant, bzw. bereits in der Umsetzung. Ermöglicht werden diese durch das Land Baden-Württemberg, das dem Studierendenwerk dafür campusnahe Grundstücke in Erbbaupacht überlassen hat und die Wohnplätze mit je 8000 Euro bezuschusst.

Zwei der Neubauprojekte entstehen am Campus Stuttgart-Vaihingen. Eines davon ist das Projekt Allmandring V, für das im Mai 2020 das Preisgericht tagte. Zwischen 330 und 360 neue Wohnplätze sollen hier entstehen, vorwiegend in 2er- bis 6er-Wohngemeinschaften. Aufgrund der angestrebten Größe, sind dem Studierendenwerk innovative Konzepte für das studentische Wohnen und Leben von morgen wichtig, die das Gemeinschaftsleben fördern und der Anonymität entgegenwirken. Darüber hinaus ist in Stuttgart-Vaihingen ein weiterer Neubau mit 223 Wohnplätzen geplant. Zwei weitere neue Wohnanlagen entstehen in Ludwigsburg. Eine davon in Eglosheim mit voraussichtlich 54 Wohnplätzen und eine am Campus Königsallee mit 300 Plätzen. 

 

 

Weitere Informationen

Mehr Informationen zur Kooperation zwischen Haus & Grund und dem Studierendenwerk Stuttgart finden hier.

Mehr Informationen zum Preisgericht für das Bauprojekt Allmandring V finden Sie hier.