Bürgermeisterin Andrea Schwarz und Stefan Schneider, Abteilungsleiter Wohnen, Bauen, Technik, vor dem neuen Wohnheim in der Königsallee
Außenansicht des Neubauprojekts in Ludwigsburg an der Königsallee
Innenhof und Gebäude des Neubaus an der Königsallee Ludwigsburg
Bürgermeisterin Andrea Schwarz und Stefan Schneider im neuen Wohnheim an der Königsallee

An der Königsallee entsteht studentische Wohnanlage

Auf einem ehemaligen Parkplatz an der Friedrichstraße/Ecke Königsallee entsteht zurzeit eine neue studentische Wohnanlage mit 229 Wohnplätzen. Bauherrin des aus zwei fünfgeschossigen Gebäuden bestehenden Ensembles ist das Studierendenwerk Stuttgart. Die Stadt Ludwigsburg hat den Prozess von Beginn an eng begleitet: Zum einen mit der Schaffung eines neuen Bebauungsplans, zum anderen waren Mitglieder von Stadtverwaltung und Gemeinderat an der Auslobung des Architekturwettbewerbs beteiligt und auch in der Jury vertreten.

Im Wettbewerb konnte sich das Büro Reichel Schlaier Architekten aus Stuttgart aus 15 Teilnehmenden durchsetzen. „Wir erhalten an dieser wichtigen städtebaulichen Stelle ein neues architektonisches Highlight“, sagt Andrea Schwarz, Bürgermeisterin für Planen, Bauen, Liegenschaften. „Ein Hingucker ist die Fassade, die den dunklen Klinkerton des benachbarten Seminargebäudes aufnimmt. Ebenfalls besonders ist, dass einige der Fenster aus der Fassade hervortreten und Einblicke in das Innere erlauben. Die beiden Neubauten vermitteln hervorragend zwischen den vorhandenen historischen Gebäuden sowie Bauten aus den 1960er Jahren.“

Die 229 Studierenden werden in Vierer-, Sechser- und Achter-Wohngemeinschaften sowie einer barrierefreien WG mit drei Plätzen ihr neues Zuhause finden. Zwei große Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss und ein begrünter Innenhof bieten künftig Platz für gemeinsame Aktivitäten.

Auch auf ein umfassendes Mobilitätskonzept wird Wert gelegt: Es gibt einen Fahrradkeller mit 200 Stellplätzen sowie 30 weitere Plätze im Innenhof, zehn Lastenfahrräder und eine Fahrradwerkstatt. Drei oberirdische Stellplätze für eine Carsharing-Station sind vorgesehen sowie Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge in der Tiefgarage. Die Hochschulen in Ludwigsburg sind vom Standort Königsallee gut mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreichbar. Nachhaltiges Handeln der Studierenden soll so gefördert werden.

Stefan Schneider, Leiter der Abteilung Wohnen, Bauen, Technik im Studierendenwerk, betont die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung: „Unterstützung auf kommunaler Ebene zu haben, ist für das Gelingen unserer Wohnbauprojekte enorm wichtig. Nur so können wir bezahlbaren Wohnraum schaffen, der unter anderem am Standort Ludwigsburg dringend benötigt wird. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Ludwigsburg war von Anfang an verlässlich, der Austausch eng. Wir konnten uns auf die zügige Bearbeitung und Beschlussfassung des Bebauungsplans sowie auf ein schnelles Baugenehmigungsverfahren verlassen.“

„Wir sind dem Studierendenwerk dankbar, dass es Wohnraum für die Studierenden in Ludwigsburg schafft“, so Bürgermeisterin Andrea Schwarz. In Ludwigsburg studieren rund 11.000 junge Menschen an fünf Hochschulen (Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg, Evangelische Hochschule Ludwigsburg, Filmakademie Baden-Württemberg, Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg). Viele von ihnen pendeln hierher – oft deshalb, weil passender Wohnraum fehlt. „Das Studierendenwerk Stuttgart leistet einen wichtigen Beitrag, um dem entgegenzusteuern“, so Schwarz.  

In Ludwigsburg betreibt das Studierendenwerk Stuttgart bislang zwei studentische Wohnanlagen mit insgesamt 866 Plätzen: das Studentendorf Ludwigsburg mit 674 Wohnplätzen und das Wohnhaus der Finanzen mit 192 Wohnplätzen. Zum anstehenden Wintersemester 2022/23 ist die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum für Studierende wieder hoch: Bereits jetzt stehen 662 Studierende auf der Warteliste für Zimmer in Ludwigsburg. 275 Zimmer werden hier zum Wintersemester 2022/23 frei. Studierende müssen mit Wartezeiten von bis zu acht Monaten rechnen.

Bezugsbereit ist die Wohnanlage an der Königsallee voraussichtlich zum Sommersemester 2023. Die Fertigstellung verzögert sich etwas, denn die aktuelle Lage in der Baubranche hat auch Auswirkungen auf das Neubauprojekt – etwa Corona bedingte Personalausfälle, Baupreissteigerungen und Materiallieferprobleme. Zuletzt gab es Verzögerungen beim Innenausbau. Hier konnte beispielsweise der Estrich nicht wie geplant verlegt werden, wodurch wiederum alle nachfolgenden Arbeiten nicht beginnen konnten.

Das Grundstück für das neue Wohnheim an der Königsallee wurde dem Studierendenwerk in Erbpacht durch das Land Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt. Das Ministerium für Wissenschaft Forschung und Kunst bezuschusst jeden Wohnplatz mit derzeit 8.000 Euro. Insgesamt wird das Studierendenwerk 24 Millionen Euro in das Neubauprojekt investieren.